Handwerksausbildung |

Herdbau

PROJEKT: VERBESSERUNG DER TRADITIONELLEN KÜCHEN

Die traditionelle Küche: Die Landbevölkerung in Afrika kocht noch größtenteils auf offenen Feuerstellen (drei Steine). Die Küchen sind verraucht, dies führt sehr oft zu Augen- und Lungenerkrankungen der Frauen und Kinder. Auch Verbrennungen sind keine Seltenheit. Die Zubereitung der Speisen wird auf dem Boden verrichtet.

Seminar: 2010 und 2011 bot Assunta Rauch in zwei Dörfern ein Seminar mit integriertem Praktikum an. Dabei lernten die Teilnehmer ihre traditionellen Küchen selbst und ohne finanziellen Aufwand zu verbessern. Die SeminarteilnehmerInnen erlernten das eigenständige Bauen von erhöhten Lehmherden mit Kamin. Weitere Themenschwerpunkte waren: Trinkwasseraufbewahrung, Arbeitsfläche, Küchenboden, Regale, Brennholzlager, Licht (Fenster).

Der Lehmherd mit Rauchabzug: Ein einfacher Lehmherd kann mit wenig Aufwand und mit lokalen Materialien wie Lehm, Stroh, Kuhdung und Asche selbst gebaut werden. Auf dem Lehmherd können gleichzeitig drei Töpfe bzw. Pfannen erhitzt werden. Der Heißluftkanal führt um die Töpfe und entweicht in den Kamin. Der Kamin kann sowohl innen als auch außen gebaut werden, muss aber über den First des Hauses geführt werden.
Ein aus Bruchsteinen, Ziegel oder Holzstämmen gebauter Sockel erhöht den Herd und bietet sich zum aufrechten Kochen an. Auf trockene Brennholzlagerung in der Nähe des Hauses wird besonders geachtet.

Vorteile der verbesserten Küche:

  • Mindestens 60% Holzersparnis –Schonung der Umwelt
  • Kochzeit wird um mind. 50% verringert- Zeitersparnis besonders für Frauen und Mädchen. Das Brennholz  kann gesammelt und getrocknet gelagert werden, wenn die Zeit dafür da ist. Der Wald wird gepflegt und gezielt aufgeforstet
  • Kein Rauch in der Küche – dies bewirkt eine Verringerung der Augen- und Lungenerkrankungen der Frauen und Kinder – weniger Arztkosten
  • Weniger Verbrennungen und Verbrühungen der Kleinkinder
  • Kochstelle und Arbeitsflächen in der Küche sind erhöht und ergonomisch angepasst – weniger Rückenschmerzen
  • Trinkwasser kann nebenbei mitgekocht werden
  • Küchenutensilien und Lebensmittel können in einfachen Regalen aufbewahrt werden
  • Verbesserte Hygiene (weniger Krankheiten)
  • Verbesserte Ernährung (weniger Krankheiten)

Insgesamt konnten bis jetzt 150 Frauen, Männer und Waisen ausgebildet werden. 15 TeilnehmerInnen haben selbstständig ihre eigenen Küchen umstrukturiert, einen Lehmherd mit Kamin gebaut, und somit ihre Lebenssituation nachhaltig verbessert.