RDO Tanzania

Sauberes Trinkwasser für Iyegeya und Kilosa

Mit der neuen Trinkwasserversorgung für die Dörfer Iyegeya und Kilosa können rund 3.500 Personen verlässlich mit Trinkwasser versorgt werden.

Michael Luger
13.10.2025

Mit großer Freude können wir berichten, dass das Projekt "Trinkwasserversorgung für die Dörfer Iyegeya und Kilosa" erfolgreich abgeschlossen wurde. Dank der Unterstützung des Landes Vorarlberg konnte eine verlässliche Wasserversorgung für rund 3.500 Personen geschaffen werden.


Die Dörfer Iyegeya und Kilosa liegen am südlichen Rand des RDO Projektgebiets, in einer schwer zugänglichen Bergregion mit hohem landwirtschaftlichem Potenzial. Die Siedlungen bestehen vorwiegend aus verstreuten Einzelgehöften der lokalen Bevölkerung, die an steilen Hängen Ackerbau betreibt. Durch das starke Bevölkerungswachstum und die weiten Wege zu Schulen, Märkten und Gesundheitsstationen sind die Lebensbedingungen herausfordernd. Besonders die Wasserversorgung war lange ein Problem: Frauen und Kinder mussten oft mehrere Kilometer zurücklegen, um Wasser aus weit entfernten, teils verunreinigten Quellen zu holen. Seit Jahren baten die Dorfverantwortlichen RDO um Unterstützung, und nun konnte dieses Anliegen erfolgreich umgesetzt werden.


Während der zweijährigen Projektlaufzeit entstanden in enger Zusammenarbeit mit der Dorfbevölkerung und den RDO Berufsschulen voll funktionsfähige Trinkwassersysteme, von der Quellfassung über Leitungen und Pumpen bis hin zu Wasserreservoirs und Brunnenstationen. Dabei bewährten sich verschiedene Bauweisen und Methoden. Das Wasser aus den gefassten Quellen wird regelmäßig im RDO Feldlabor auf Qualitätsmerkmale geprüft, während ein Filtrationsbecken grobe Partikel zurückhält. Unter Verwendung von Ferrozementtanks wurden Pumpensysteme installiert, um Wasser in zentrale Reservoirs zu befördern. In Kilosa wurde zusätzlich eine erhöhte Konstruktion mit einem Metallgestell errichtet, auf dem Kunststofftanks platziert sind, um das Wasser über Leitungen durch Schwerkraft in die einzelnen Straßenzweige zu verteilen. Alle Systeme haben sich als robust, wartungsarm und bestens an die örtlichen Bedingungen angepasst erwiesen.


Ebenso hat sich unser Vorauszahlungssystem für Wasserguthaben bewährt. Diese technische Lösung wurde in Zusammenarbeit mit Experten aus Vorarlberg entwickelt und wird seit Jahren erfolgreich bei den RDO Trinkwasserprojekten eingesetzt. Über Smartcards können Haushalte Guthaben für die Wasserentnahme an den Brunnenstationen erwerben. Durch diese Beiträge kann die langfristige Finanzierung von Wartung, Reparatur und Erweiterungen der Wassersysteme gesichert werden. Durch unterschiedliche Wassertarife für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft wird zudem soziale Verantwortung für besonders benachteiligte Haushalte übernommen.


Sämtliche Arbeiten wurden in enger Zusammenarbeit mit den RDO Berufsschulen durchgeführt. So konnten die Schüler:innen aus den Fachrichtungen Bau, Schweißen, Elektrotechnik und Sanitärinstallation verschiedene zeitgemäße und lokal anwendbare Methoden lernen und wertvolle Praxiserfahrung sammeln. Gleichzeitig war die Dorfbevölkerung von Anfang an in Planung, Materialbeschaffung und Bauarbeiten eingebunden. Durch diese aktive Beteiligung entstand eine starke Identifikation mit dem Projekt und ein Bewusstsein für die Verantwortung im laufenden Betrieb.


Nach Abschluss der Arbeiten wurde das System offiziell an die Bevölkerung übergeben und in die regionale Wasserverwaltung WATA Mufindi integriert. Damit ist gewährleistet, dass Betrieb und Instandhaltung künftig in lokalen Strukturen erfolgen - unterstützt von geschultem Personal und der technischen Begleitung durch RDO.

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